Home
Grußwort
Aktuelles
Gottesdienste
Wir über uns
Gemeindeordnung
Gemeindekonvent
Kirchenrat
Gemeindebüro
Pastor
Diakonin
Wir im Stadtteil
reformiert?
Fragen & Antworten
Reformierter Konvent
450 J. Heidelberger
Interner Bereich
Neue Seite
Blumenthal 2020
Kirche
Kindergarten
Jugend BluFa
Friedhof
Gemeindebrief-online
Projekt Grüner Hahn
Taufe/Trauung
Eine-Welt-Laden
Kontakt
Impressum
Sitemap


Seit der letzten Aktualisierung am 29.03.2016 sind
Menschen hier gewesen. Danke für Ihr Interesse!

 

aus: reformiert-info.de

Reformierte Spiritualität:
Die Gemeinde als Ebenbild Gottes

Jörg Schmidt, Generalsekretär des Reformierten Bundes, als ''Gastautor'' bei evangelisch.de

Schreibend versetzt sich "unser reformierter Generalsekretär" in die Rolle eines nach reformierter Spiritualität suchendend Journalisten und findet, was er sucht: im Gottesdienst.

Die (fiktive) Reportage auf evangelisch.de: hier zu finden!


Was bedeutet eigentlich "Reformiert"?

Schaut man sich die Namen der Kirchengemeinden innerhalb der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) an, so wird einem das Wort "reformiert" nicht oft begegnen.
Genauer gesagt: nur ganze vier der Gemeinden innerhalb der BEK sind reformiert! Neben der unseren sind dies:
  • Ref.-Aumund
  • Ref.-Farge
  • Wasserhorst
Doch was bedeutet dieses Wort nun? Wieso bestehen diese wenigen Gemeinden darauf, es im Namen zu tragen? Und warum sind sie in der Minderheit?

Um diese Fragen zu beantworten, muß ein wenig ausgeholt werden. Bei vielen Menschen wird im Kopf die Vorstellung herrschen, daß Martin Luther, der große Reformator, die Person war, die für die Abspaltung der evangelischen Kirche von der katholischen verantwortlich zeichnete.
Dies stimmt so nicht, es gab eine ganze Reihe Personen, die an der Kirchenspaltung beteiligt waren.
Zudem waren sich die "Evangelischen" schon zu Beginn ihrer Geschichte untereinander nicht einig. Zu nennen sind hier zwei Männer aus Zürich bzw Genf: Huldrych Zwingli (1484-1531) und Johannes Calvin (1509-1564).
Vom Geist des Humanismus geprägt haben diese beiden Reformatoren das Christentum neu organisiert, was sie selber - besonders in Ablehnung des Aberglaubens, der Heiligenverehrung, der Bilder usw. - als "Reformation der Freiheit" verstanden.
Der Versuch einer Annäherung zwischen Luther und Zwingli scheiterte 1529 auf der Marburg. In der Frage des Abendmahls war man sich nicht einig.
Als dann Calvin und Heinrich Bullinger (der Nachfolger Zwinglis) sich 1549 in der "Zürcher Übereinkunft" über das Verständnis des Abendmahls einigten, gingen die Lutheraner und die Reformierten endgültig getrennte Wege, die erst 1973 in der Leuenberger Konkordie als nicht mehr kirchentrennend gewertet wurden.
Als reformierte Tradition haben sich folgende "Unterschiede" zu anderen evangelischen Glaubensrichtungen entwickelt:

  • Schlichte Liturgie; liturgischer Schwerpunkt ist die Predigt
  • Schlichte Kirchräume; das Bilderverbot wird strengtens eingehalten, Kreuze, Symbole und Bilder sind in reformierten Kirchen nicht zu finden
  • "Andere" Zählung der 10 Gebote; Bilderverbot ist 2. Gebot, dafür sind die beiden Gebote des Nicht-Begehrens in der Zählung zu einem zusammengefaßt
  • Heidelberger Katechismus ist klassisches Bekenntnis des Reformiertentums
  • Synodal-presbyteriale Kirchenstruktur (Kirchenaufbau "von unten nach oben")
  • Ordinierte Ältestenprediger; bei den Reformierten werden "Laienprediger" ordiniert
  • UnserVater-Gebet; Reformierte sprechen nicht das Vater-Unser-, sondern das UnserVater-Gebet
  • Psalmengesang im Gottesdienst
(Teilweise wörtlich, teilweise inhaltlich übernommen aus: "Malte, evangelisch-reformiert - Informationen zur Evangelisch-reformierten Kirche", Hildesheim, 2004)

In der heutigen Zeit sind "die Reformierten" besonders durch ihr kritisches politisches Engagement in Friedensbewegungen, Umweltschutz und in der Kapitalismuskritik vielen Menschen ein Begriff.

In Deutschland sind die reformierten Gemeinden verbunden durch den Reformierten Bund, weltweit im Reformierten Weltbund.
Aus der Broschüre "Evangelisch-Reformiert" (Herausgegeben von Jochen Pitsch und Jörg Schmidt, 1987) des Moderamens des Reformierten Bundes lassen sich ausdrucksstarke Sätze zitieren, die auch in unkommentiertem Zustand bereits deutlich machen, was "Reformiert" bedeutet:

"Reformierten kann es nie in erster Linie um das Reformiertsein gehen. Ihr Thema ist vielmehr Jesus Christus und das Reich, das er bringt." (S. 11)

"Die Reformierte Kirche vertraut darauf, daß Christus selbst seine Herrschaft aufrichtet durch die Predigt des Wortes Gottes. Das Wort allein, das ganze Wort und nichts als das Wort darf in der Kirche Geltung beanspruchen." (S. 13)

"Reformierte Kirche will Gemeindekirche sein. Sie baut sich auf von 'unten' nach 'oben'. (...) Die ganze Gemeinde ist zu Zeugnis und Dienst berufen. Die gegliederte Vielfalt der geordneten Dienste (Ämter) der Kirche darf dem nicht entgegenstehen und begründet keine hierarchische Herrschaft innerhalb der Kirche." (S. 17)

"Reformiertsein ist eher eine Haltung und Verhaltensweise als eine Konfession. Die besonderen Merkmale dieser Haltung sind Offenheit für Gott und für die Not des Nächsten (...)." (S. 21)

Weitere Information können Sie der nachfolgenden Fragen- und Antworten-Reihe aus unserem Gemeindebrief entnehmen.

 

Evangelisch-Reformierte Kirchengemeinde Bremen-Blumenthal  | buero.blumenthal-farge@kirche-bremen.de